Forscher der Universität Rom zeigten sich verblüfft über das teilweise hohe Niveau des antiken Zahnersatzes – insbesondere die Etrusker, Phönizier und Maya waren echte Meister der Zahnheilkunde. Um wacklige Zähne zu befestigen, kamen Goldfäden oder -bänder zum Einsatz. Lücken wurden mit echten Zähnen oder Ersatz aus Elfenbein oder Horn gefüllt, die geschickt mit Klammern aus Gold-, Silber- oder Kupferlegierungen an den Nachbarzähnen befestigt wurden.
Mittelalterliche Methoden
Mit den Hochkulturen ging die anspruchsvolle Kunst des Zahnersatzes leider unter: Im Mittelalter wurden problematische Zähne kompromisslos gezogen – oder mit recht abstrusen Methoden wie dem Auflegen von Fröschen auf Wangen oder einem Sud aus gekochten Regenwürmern behandelt. Erst im 16. Jahrhundert finden sich wieder Hinweise auf Prothesen mit Zahnersatz aus Rinderknochen oder Buchsbaumholz. Zwar etablierte sich nach und nach die Verwendung von verträglicheren Materialien wie Silber, emailliertem Kupfer, Perlmutt und Porzellan für die Anfertigung von Zahnersatz.
Richtig gesessen oder gut ausgesehen haben diese Konstruktionen allerdings noch lange nicht – ganz zu schweigen von der Zahngesundheit. Selbst als um 1870 erste Schleifmaschinen und Zahnkitt die Zahntechnik revolutionierten, sah es unter den Restaurationen nach wie vor katastrophal aus, denn eine antiseptische Vorbehandlung der erkrankten Zähne gab es noch nicht.
Oh, du schöne Neuzeit
Bis hin zur modernen Zahntechnik war es ein langer Weg. Aber heute können wir dank präziser Diagnostik, digitaler High-Tech-Verfahren wie der innovativen dreidimensionalen Planung und hochleistungsfähiger Werkstoffe und Materialien wie der Vollkeramik anspruchsvolle millimetergenaue Konstruktionen kreieren, die nicht nur aussehen wie echte Zähne, sondern auch genauso perfekt funktionieren.